Alexander K. Woronski
Die Kunst, die Welt zu sehen

Ausgewählte Schriften 1911–1936

Die deutsche Erstveröffentlichung dieser Essays von Alexander K. Woronski ist ein besonderes kulturelles Ereignis. Woronski war eine herausragende Persönlichkeit des intellektuellen Lebens in der frühen Sowjetunion, der Herausgeber der wichtigsten Literaturzeitschrift in den 1920er Jahren »Krasnaja now« und ein Unterstützer von Trotzki sowie der Linken Opposition in ihrem Kampf gegen den Stalinismus.

Als Verteidiger der Schriftsteller, die als »Weggenossen« bezeichnet wurden, stellte er sich gegen die Proletkult-Bewegung und repräsentierte den klassischen Marxismus auf dem Gebiet der Literaturkritik im 20. Jahrhundert. Ende der 1920er Jahre wurde Woronski aus der Kommunistischen Partei ausgeschlossen, verhaftet, verbannt und 1937 während des stalinschen Großen Terrors hingerichtet.

Die stalinistische Bürokratie säuberte die Bibliotheken von seinen Werken und löschte ihn aus der Geschichtsschreibung. 1957 rehabilitiert, erschienen einige seiner Schriften in stark zensierten Ausgaben in der UdSSR. Dieser Band enthält Woronskis wichtigste literaturkritische Essays, unter anderem »Kunst als Erkenntnis des Lebens und die gegenwärtige Welt«, weiterhin Schriften zu Tolstoi und Freud, Zeitungsartikel, eine Satire, zwei Briefe an seine Verfolger in ungekürzter Form. Der Anhang umfasst sechs Dokumente, die für ein Verständnis der 1920er Jahre in der Sowjetunion von großem Nutzen sind.

Erschienen 2004
551 Seiten
ISBN: 978-3-88634-077-4
E-Book-Format: PDF

Über den Autor

Alexander K. Woronski (1884–1937) war ein russischer Revolutionär und der bedeutendste Literaturkritiker der frühen Sowjetunion. Er schloss sich als Student den Bolschewiki an und nahm an den Revolutionen von 1905 und 1917 teil. 1921 gründete er die Literaturzeitschrift »Krasnaja now«. Wegen seiner Unterstützung für die Linke Opposition wurde er aus der Partei ausgeschlossen und 1929 zum ersten Mal verhaftet. Im Zuge des stalinistischen Terrors wurde er 1937 erneut verhaftet und am 13. August hingerichtet.